Der CFA-Franc ist die letzte Kolonialwährung, die – trotz fast 60-jähriger politischer Unabhängigkeit – gegenwärtig noch in Westafrika genutzt wird. Eine Analyse der Funktionsweise dieses Währungsregimes zeigt, dass ohne seine Reform wirtschaftliche Entwicklung ein unerfüllbarer Traum bleiben wird.
15 Staaten[1] der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS beabsichtigen, eine Währungsunion zu gründen. Von den insgesamt 14 Ländern, die den CFA-Franc nutzen, wollen acht Länder Teil der neuen Währungsunion werden, was den französischen Präsidenten Emmanuel Macron dazu motivierte, eine wirksame „Reform“ dieser Kolonialwährung anzukündigen.
Zur Historie des CFA-Franc
Der CFA-Franc wurde 1945 nach Ende des zweiten Weltkrieges in den zu jener Zeit unter französischer Herrschaft stehenden Kolonien in Westafrika eingeführt. Zuvor nutzten jene Kolonien noch den Franc, der auch in Frankreich genutzt wurde. Die wirtschaftliche Situation Frankreichs nach dem Krieg erforderte eine drastische Abwertung des Francs. Da dies Abwertung aber für die westafrikanischen Länder als problematisch erachtet wurde, wurde der CFA-Franc mit einem anfänglichen Wechselkurs von 1 CFA-Franc zu 1,7 Franc eingeführt. 3 Jahre später wurde dieser eh schon überhöhte Wechselkurs dann sogar auf 1:2 erhöht, wodurch die internationale Wettbewerbsfähigkeit der westafrikanischen Gebiete, die durch den Export von Primärgütern, also allen voran unverarbeiteten Rohmaterialien, und die Importabhängigkeit von fast allen anderen Gütern charakterisiert waren, […]
Autor: Maurice Höfgen
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