Geld ist wohl die wichtigste Institution in einer modernen, monetären und arbeitsteiligen Wirtschaft. Geld ist Ausgangs- und Endpunkt der Produktion von Waren. Es bestimmt, was produziert und wie es verteilt wird. Geld ist keine Sache, sondern ein soziales Konstrukt. Ein Schuldschein. Die Form des Geldes – ob Kerbhölzer, Gold, Silber, Wechselbriefe, Münzen oder elektronische Datenbankeinträge – ist dabei nebensächlich. Es bescheinigt ein Schuldverhältnis und drückt somit die Beziehung zwischen zwei Parteien aus. Dabei stehen sich die Partei, die etwas schuldet, und die Partei, die etwas bekommt, gegenüber. Es gibt keinen Gläubiger ohne Schuldner ― und andersherum. Die Schuld des Gläubigers entspricht in der Höhe logischerweise 1:1 der Forderung des Gläubigers. Es sind zwei Seiten einer Medaille. Der bedauernswerterweise jüngst verstorben David Graeber zeigt in seinem Buch „Schulden: Die ersten 5000 Jahre“, dass Schuldbeziehungen seit jeher festgehalten wurden ― noch bevor das Konzept von Geld geläufig war.
Siehe dazu auch diesen Text.