Wechselkurse werden auf dem Devisenmarkt gebildet und kommen durch Angebot und Nachfrage nach den jeweiligen Währungen zustande. Nun ist es nicht so, dass die Preise, die auf Finanzmärkten zustande kommen, die Verhältnisse der realwirtschaftlichen Verhältnisse widerspiegeln und adäquate Preisinformationen produzieren. Der Großteil der Aktivitäten auf diesen Märkten von Finanztransaktionen hängen – wenn überhaupt – nur lose mit dem Welthandel zusammen. Vielmehr werden sie von casinoähnlichen Spekulationen und Herdenverhalten getrieben.
Der Finanzmarkt funktioniert gänzlich anders als ein Konsumgütermarkt. Steigt der Preis für Konsumgüter, etwa für Kartoffeln, sinkt üblicherweise die Nachfrage. Steigt aber der Preis für Finanzmarktprodukte wie Aktien oder Währungsderivate, interpretieren Spekulanten dies als Hinweis, dass es eine Preisrallye geben könnte, die sie natürlich nicht verpassen wollen. Das treibt die Nachfrage nach oben. Der Preismechanismus auf Finanzmärkten funktioniert also fundamental anders als auf Gütermärkten. Daher verwundert es wenig, dass es bisher kein ökonomisches Modell gibt, das die Veränderungen von Wechselkursen akkurat prognostizieren kann.
Zur Frage der Währungsabwertung als mögliches Gegenargument zu einer Vollbeschäftigungspolitik siehe diesen Artikel.