Die MMT liefert Einsichten über alle Währungsregime dieser Welt und gilt damit für jedes Land. Natürlich hat nicht jeder Staat den gleichen Handlungsspielraum. Deshalb kategorisiert die MMT Staaten entlang eines Spektrums nach ihrer monetären Souveränität ein. Je höher der Grad monetärer Souveränität eines Staates, desto größer der wirtschaftspolitische Handlungsspielraum. Klar ist dabei: Auch Währungsherausgeber können wirtschaftspolitisch ihre eigenen Hände in Ketten legen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Regierung eine feste Wechselkurs-Strategie verfolgt, also verspricht, ihre Währung zu einem bestimmten Kurs in eine Fremdwährung oder sogar in ein Edelmetall wie Gold umzutauschen. Während einer monetär souveränen Regierung zwar nicht das eigene Geld ausgehen kann, können ihr jedoch die Devisenreserven oder die jeweiligen Edelmetallvorräte ausgehen und sie zwingen, den Wechselkurs aufzugeben oder Fremdwährungsschulden nicht zu bedienen. Im Fall von Entwicklungsländern sind zudem schwach ausgebildete staatliche Institutionen ein Grund dafür, dass nur sehr eingeschränkt Steuern in eigener Währung erhoben und eingetrieben werden können. Dadurch sinkt die Nachfrage nach der staatlichen Währung und erschwert dem Staat, Ressourcen für die Erfüllung seiner öffentlichen Aufgaben mit der eigenen Währung zu mobilisieren. Der Grad an monetärer Souveränität eines Staates hängt dabei im Wesentlichen von vier Faktoren ab:
- der Staat gibt seine eigene Währung aus;
- der Staat ist in der Lage, Steuern in der eigenen Währung einzutreiben;
- der Staat geht keine Fremdwährungsverschuldung ein;
- der Staat gibt kein Versprechen ab, die eigene Währung zu einem fixen Wechselkurs in eine andere Währung oder bestimmte Edelmetalle zu tauschen.
Anhand dieser vier Kategorien lassen sich alle Länder dieser Welt in Sachen monetärer Souveränität einstufen. Der Vorwurf, die MMT wäre nur für die USA anwendbar oder für die Eurozone irrelevant, ist nicht haltbar.