Die Ausgaben eines Währungsherausgebers sind ökonomisch durch die verfügbaren realen Ressourcen, z.B. Arbeitskraft oder Rohstoffe, und politisch durch selbst auferlegte Spielregeln, z.B. Defizit- oder Schuldengrenzen, beschränkt. Dazu komm das Risiko der nachfrageseitigen Inflation. Das Risiko besteht, wenn die Gesamtausgaben aller Akteure ― Ausgaben des Staates, Konsum der Privathaushalte und Investitionen der Unternehmen ― die Produktionskapazität der Wirtschaft übersteigen. Wenn etwa alle Reinigungsfirmen voll ausgelastet sind, aber der Staat trotzdem noch Reinigungskräfte für ein neu gebautes Regierungsgebäude sucht, dann entsteht ein Wettbieten um knappe Ressourcen und treibt das Preisniveau nach oben. Das heißt: selbst wenn ein Staat mit eigener Währung theoretisch unbegrenzt viel Geld ausgeben kann, heißt es nicht, dass er das auch immer sollte. Dadurch wird ein gänzlich anderer Ansatz der Fiskalpolitik begründet. Anstatt willkürlicher nomineller Ausgabengrenzen lassen sich aus der MMT Vollbeschäftigung und ein niedriges Inflationsziel als relevante Ausgabengrenze ableiten. Die ökonomisch relevante Frage für die Umsetzung von Projekten ist also nicht „Wie sollen wir das bezahlen?“ sondern „Können wir die benötigten Ressourcen mobilisieren?“.